Dispositionskredit – was ist das? 

Der Dispositionskredit (umgangssprachlich auch Dispo oder Dispokredit) ist ein Kredit, der zusammen mit dem Girokonto einhergeht. Die Banken und Sparkassen eröffnen damit ihren Kunden die Möglichkeit, vom Konto noch Geld abzuheben, auch wenn es eigentlich schon leer ist. Die Banken geben dann einen Kredit. Umgangssprachlich sagt man häufig, das Konto ist „überzogen“.

Ist ein Dispositionskredit eine gute Wahl?

Natürlich geben die Banken einen Dispositionskredit nicht umsonst. Man zahlt Zinsen, wie bei einem normalen Kredit auch. Allerdings – und das ist der Haken – zahlt man deutlich mehr als bei einem Ratenkredit. Aus diesem Grund sollte ein Dispositionskredit wirklich nur für ausgesprochen kurze Zeit genutzt werden. Bereits ab einer Laufzeit von ca. 4-6 Monaten kann ein Ratenkredit günstiger sein als der Dispo.

Merkmale des Dispositionskredits

  • Ein Dispokredit wird durch die kontoführende Bank auf dem Konto eingerichtet.
  • Der Dispokredit ist nun eine zur freien Verfügung stehende Kreditlinie. Sie dient ausschließlich der kurzzeitigen Finanzierung eines Geldbedarfs.
  • Die Kreditlinie wird in der Regel ein- bis zweimal jährlich in ihrer Höhe von der Bank geprüft und gegebenenfalls angepasst.
  • Der Dispokredit darf vom Kontoinhaber jederzeit ohne Begründung in Anspruch genommen werden.
  • Der Dispo ist im Verhältnis sehr teuer und nur für kurzzeitige Engpässe gedacht.

Wer bekommt einen Dispositionskredit?

Eigentlich benötigen Sie nur zwei Dinge für einen Dispositionskredit: zum einen ein Bankkonto (Girokonto) und zum anderen wiederkehrende, regelmäßige Einnahmen, wie zum Beispiel Gehaltszahlungen, Mieteinnahmen oder Rente. Haben Sie nun noch eine gute SCHUFA-Auskunft, so reicht den Banken der regelmäßige Geldeingang als Sicherheit aus.

In welcher Höhe wird ein Dispositionskredit eingeräumt?

In der Regel liegt die eingeräumte Kreditlinie bei dem 2,5 bis 3-fachen des regelmäßigen Geldeinganges. Abweichungen nach unten oder oben sind möglich. So erhalten Neukunden oft einen geringeren Dispo als langjährige Kunden, die vielleicht auch noch Sparbücher oder andere Geldanlagen bei der Bank haben.

Wie hoch ist die übliche Zinshöhe?

Zum Zeitpunkt dieses Artikels lagen die Zinshöhen verschiedener Banken und Sparkassen bei 6,95% bis 16,99%. Begründet wird dieser hohe Zinssatz unter anderem mit der Tatsache, dass der Dispokredit nur für einen kurzzeitigen Geldbedarf zur Verfügung gestellt wird, dabei noch besonders flexibel ist und für die Überwachung des Dispokredits auch ein größerer Aufwand nötig ist.

Vor- und Nachteile eines Dispositionskredits

Der Vorteil eines Dispokredits liegt klar auf der Hand: man ist höchst flexibel, hat sofort Zugriff auf das Geld (sogar in der Nacht am Bankautomaten) und es fallen außer den Zinsen keine weiteren Gebühren an. Dazu kann man den Dispo jederzeit und in beliebiger Höhe wieder zurückführen.

Der wesentlichste Nachteil eines Dispokredits ist mit Sicherheit die Tatsache, dass er sehr teuer ist. Insbesondere wenn die eingeräumte Kreditlinie dann noch kurzfristig (von der Bank geduldet) überschritten wird, wird es noch teurer. Die Banken lassen sich diese geduldete Überziehung des Dispos (z.B. wenn eine Rechnung kurz vor dem nächsten Geldeingang abgebucht wird) nochmals kräftig bezahlen.

Häufig kommt es vor, dass sich Menschen an den Dispositionskredit gewöhnen, weil der Kreditrahmen einfach immer da und somit auch immer Geld verfügbar ist. Es fällt dann schwer, den Dispositionskredit überhaupt zurückzuzahlen und das Konto auszugleichen. Im schlimmsten Fall kann es dann sogar vorkommen, dass die Bank den Kredit und/oder das gesamte Konto kündigt. Wenn dann noch ein SCHUFA-Eintrag folgt, ist es meist vorbei mit Girokonto, Kreditrahmen, etc.

Fazit

Ein Dispositionskredit ist eine feine Sache, wenn man kurzfristig Geld benötigt und sich sicher ist, in den nächsten Wochen oder Monaten den Dispositionsrahmen wieder auszugleichen. Für alle, die langfristig Geld benötigen, empfehlen wir weiterhin den Ratenkredit.